Dokumentarfilme

Noise & Resistance

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Es geht auch anders. Kommerz, Kapital und Konsum sind keine unumstößliche Notwendigkeit unserer Gegenwart. Dass man mit dieser Meinung nicht allein sein muss, zeigen Francesca Araiza Andrade und Julia Ostertag in ihrem wütenden und mitreißenden Dokumentarfilm „Noise and Resistance“. Was manchen nur als Lärm und Störung gilt, machen sie als vitale Artikulation des Widerstands deutlich : Punk ist hier weder Modeerscheinung noch verstaubtes Relikt der Vergangenheit, sondern der lebendige Ausdruck eines Lebensgefühls.

Die beiden Regisseurinnen begeben sich mitten hinein in eine höchstlebendige und pulsierende, eine aufbegehrende und selbstbewusste Szene. Ob Hausbesetzer aus Barcelona, Antifaschisten in Moskau, niederländische Gewerkschaftskämpfer, die Aktivisten des englischen CRASS – Kollektivs, queere Wagenplatzbewohner aus Berlin oder Punkgirl-Bands in Schweden – immer ist die Musik eine kollektive Selbstbehauptung, ein vertontes Nein, dessen Losung „Do it yourself!“ zur lautstarken Internationale des 21. Jahrhundert geworden ist.

„Noise and Resistance“ ist eine inspirierende Reise durch Europas Utopia der Gegenwart, an subkulturelle Sehnsuchtsorte, wo aus Unabhängigkeit Gemeinschaft entsteht – und der beste Punk-Sound, den man seit Jahren gehört hat.

And You Belong

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Der Film ist ein künstlerisch-dokumentarisches Portrait des HipHop Electro Duos SCREAM CLUB und ein farbenfrohes Zeitdokument aktueller Strömungen in der queeren Musik-Szene.

Über vier Jahre gedreht, ist der Film nicht nur die Geschichte zweier charismatischer Frauen und ihrer Freundschaft, er zeigt ein kreatives Umfeld in Berlin, wo nach wie vor Kultur ohne Kommerz möglich ist, und reflektiert dabei Gender Roles und individuelle Kreativität jenseits des Mainstreams.

Screamclub’s Musik ist der Soundtrack einer queeren Dekade, der andere inspiriert und zur Zusammenarbeit angeregt hat: Weitere Protagonisten sind BadKat, Nuclear Family, Mz Sunday Luv, DJ Metzgerei, Heidi Mortenson, Nicky Click und Joey Casio.

Gender X

Berlin war seit jeher ein Anziehungspunkt für Menschen mit außergewöhnlichen Lebensentwürfen, die sich nicht in die gesellschaftliche Norm einfügen.

Julia Ostertag war über ein halbes Jahr hauptsächlich im Alleingang mit der Kamera in Berliner Clubs unterwegs und hat ihre Begegnungen mit Tunten, Drag Queens und Transgenderpersönlichkeiten in diesem Film dokumentiert. Eine Porträtsammlung unterschiedlicher Charaktere, die äusserlich „weder Mann noch Frau“ sind, zeitweise oder dauerhaft ihre geschlechtliche Identität wechseln oder völlig neue erfinden. Sie nehmen Stellung zu dieser Lebensweise und geben Einblick in ihre Motivation, wobei deutlich wird: die Facetten sind so vielseitig wie die Menschen selbst.

Jenseits von Definition und Konvention stellt sich die Frage: Was bedeutet Geschlecht? Was bedeutet Identität? Gibt es wirklich nur zwei Geschlechter, Mann und Frau oder auch etwas anderes? Ein Spiel mit Rollen, ein Spiel auch mit der Wahrnehmung, dem der Film in atmosphärischen und gleichzeitig authentischen Bildern gerecht wird.

Eine Hommage speziell an die traditionsreiche Berliner Tunten- , Drag Queen- und MtF-Transgender-Szene, eine Huldigung an die persönliche Freiheit und den Mut zur sexuellen Selbstbestimmung.